Nach einer Krebsdiagnose wird das Leben zu einer Folge von Terminen, Prozeduren und Behandlungen. Mediziner töten einen, damit man leben kann. Chemotherapie raubt einem Menschen den physischen Körper und zerstört die Verbindung von Körper und Geist. Während der Krebsbehandlung distanziert man sich so sehr von seinem Körper, dass Ärztinnen und Krankenpflegerinnen schmerzhafte oder unangenehme Dinge anstellen können, die einem "helfen" sollen.
Nach erfolgreicher Behandlung ist der Krebs verschwunden, wodurch es der behandelten Person besser gehen soll. Es wird erwartet, dass man ins Leben zurückkehrt. Jedoch ist eine Verbindung unterbrochen worden. Wie können wir die Fähigkeit, an unserem eigenen Körper teilzuhaben und intime Begegnungen zuzulassen, wiedererlangen? Wie können wir das sexuelle Selbst in die Heilung einbeziehen, wenn wir den Kontakt zu unserer körperlichen Existenz verloren haben? Wie schaffen wir es, uns wieder zu berühren, uns mit unserem Eros wohlzufühlen, wenn wir keinen Mann, keine Frau, keinen Liebhaberin und keinen Partnerin haben, die uns an unser physisches Selbst erinnern?
Darkrooms, Voyeurismus und anonyme Berührungen können ein Schritt zur Wiederentdeckung des eigenen Selbst sein. Ist das Aufsuchen von Orten intimer Begegnungen ein Katalysator, durch den wir an solchen Begegnungen teilhaben? Oder nur ein Mittel, um das Gefühl der Isolation zu verstärken? The Chemo Darkroom ist ein autobiografischer, poetischer Dokumentarfilm über die Wiederentdeckung des sexuellen Selbst nach einer Chemotherapie. Damals war es mir noch nicht bewusst, aber es war auch der Beginn, meine Identität als Transmann anzunehmen.
After a cancer diagnosis, life becomes a series of appointments, procedures and treatments. Medical professionals kill you so you may live. Chemotherapy robs a person of themselves physically and destroys the mind-body connection. During cancer treatment, one is constantly disassociating from their body so doctors and nurses can do painful or uncomfortable things in order to “help” them.
After a successful treatment, the cancer is gone, and the person who has gone through the treatment is supposed to be better. One is supposed to return to life. But a connection has been broken. How do we restore our ability to participate in our own bodies, to have intimate encounters? How do we include the sexual self in healing when we have lost touch with our physical existence? How do we restore ourselves to touch, to comfort with Eros, when we don't have the husband, wife, lover or partner to remind us of our physical selves?
Darkrooms, voyeurism and anonymous touch can be a step toward rediscovering oneself. Is being surrounded by intimate encounters a catalyst toward participation in such encounters or just a way to increase one's sense of isolation? The Chemo Darkroom is an autobiographical poetic documentary about rediscovering the sexual self after chemotherapy. I was unaware of it at the time, but it was also the beginning of embracing my identity as a transman.